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Erbrechen kommt bei Katzen relativ häufig vor. In den meisten Fällen verbirgt sich dahinter kein großes Problem. Es ist zum Teil vollkommen normal, dass eine Katze sich übergibt. Das hat zum einen mit dem Putzverhalten des Tieres zu tun, über das Fell in den Magen gelangt, das nicht verdaut werden kann. Zum anderen nehmen sogenannte Freigänger, die Beute erlegen, ebenfalls Elemente auf, die sie nicht verdauen können und deshalb erbrochen werden müssen. Problematischer kann es hingegen sein, wenn der Fall “Katze erbricht Schaum” eintritt. Unter Umständen kann sich dahinter eine ernste Erkrankung oder Verletzung verbergen, die umgehend behandelt werden muss.
Katze erbricht Schaum: Allgemeines zum Würgen und Erbrechen bei Katzen
Niesen, Husten und Erbrechen sind bei allen Säugetieren Schutzmechanismen. Sie dienen dazu, schädliche Stoffe und Krankheitserreger aus dem Körper zu bekommen.
Insofern handelt es sich also beim Erbrechen nicht zwingend um ein schlechtes Zeichen.
Es zeigt bei Katzen einfach an, dass das Tier etwas zu sich genommen hat, das es nicht verträgt bzw. nicht verdauen kann und deshalb den Körper wieder auf direktem Weg verlassen muss.
Man sieht einer Katze oft bereits im Vorfeld an, dass sie gleich erbricht. Das trifft auch beim Phänomen “Katze erbricht Schaum” zu. Sie liegt oder sitzt dabei flach auf dem Boden und streckt den Hals weit nach vorne. Begleitet wird diese Stellung von heftigem Keuchen und einem deutlich sichtbaren Würgen.
Für jede Katze ist Erbrechen ein körperlich sehr anstrengender Vorgang. Es verursacht bei ihr auch jede Menge Stress.
Steuern kann sie das Erbrechen übrigens nicht. Es handelt sich um einen Reflex, der mehr oder weniger automatisch abläuft und auf den sie nicht den geringsten Einfluss hat.
Katze erbricht Schaum meist in Kombination mit Magen- oder gar Darminhalt
Eine Katze erbricht Schaum, aber meistens eben nicht nur alleine Schaum. In der Regel wird er von einer wässrigen Flüssigkeit begleitet.
Der Schaum und die Flüssigkeit lassen sich darüber hinaus nicht klar voneinander trennen. Sie gehören vielmehr zusammen. In den allermeisten Fällen hat der erbrochene Schaum eine weiße bis leicht gelbliche Färbung.
Mit erbrochen wird sehr häufig auch der Inhalt des Magens. Da ist vor allem dann der Fall, wenn die Katze kurz zuvor erst gefressen hat.
Die Vermengung mit dem Mageninhalt führt dazu, dass sich Schaum und Flüssigkeit leicht rot bis bräunlich färben. Es kann auch sein, dass sich sehr kleine Mengen von Blut im Erbrochenen finden.
Entstehen beim Würgen bzw. beim Erbrechen schwere Kontraktionen des Körpers bzw. des Magens wird häufig auch Darminhalt erbrochen. Das Erbrochene kann dann eine grünliche Färbung aufweisen.
Katze erbricht Schaum – ein deutlicher Hinweis auf eine Gastritis
Das Phänomen “Katze erbricht Schaum” tritt meistens dann auf, wenn die Katze unter einer Gastritis leidet.
Übersetzt man den Begriff wörtlich ins Deutsche bedeutet er Magenentzündung. Das ist damit jedoch nicht gemeint. Entzündet ist nämlich nie der ganze Magen, sondern nur die Magenschleimhaut.
Grundsätzlich schützt die Magenschleimhaut auch bei Katzen davor, dass der Magen durch die Verdauungssäfte bzw. Magensäure angegriffen wird. Ohne Magensäure wäre es nicht möglich, das grob zerkleinerte Futter im Magen zu verdauen. Normalerweise wird nur so viel Magensäure produziert, dass für den Magen keine Gefahr besteht.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann es allerdings auch zu einer Überproduktion von Magensäure kommen. In so einem Fall kommt es zu einer Störung des natürlichen Gleichgewichts.
Die überschüssige Magensäure greift die Schleimhaut an. Es beginnt zunächst mit einer Reizung, die noch relativ harmlos ist. Aus dieser Reizung entsteht jedoch sehr oft eine Entzündung, die dann unbedingt behandelt werden muss.
Die Ursachen für eine Gastritis bei Katzen können sehr vielfältig sein. Eine genaue Bestimmung ist meist sehr schwierig.
Besonders oft sind folgende Ursachen dafür verantwortlich:
- allergische Reaktionen, weil Inhaltsstoffe im Futter nicht vertragen werden
- bestimmte Bakterien wie etwa Helicobacter
- Aufnahme unverdaulicher oder verdorbener Elemente
- Erkrankungen der Nieren
- ein Tumor im Magen
- Stress, dem die Katze über einen gewissen Zeitraum ausgesetzt ist
Liegt eine Gastritis bei einer Katze vor, äußerst sich das unter anderem in dem Umstand “Katze erbricht Schaum”.
Häufig treten aber auch noch andere Symptome auf.
Diese sind:
- Appetitlosigkeit bzw. fehlende Lust überhaupt etwas zu fressen
- plötzlich auftretende Antriebslosigkeit, Lethargie und stark ausgeprägte Schläfrigkeit
- Schmerzen im Bereich des oberen Bauches
Dass eine Katze Schmerzen im Oberbauch hat, kann sie nicht direkt zeigen. Liegt ein Verdacht auf eine Gastritis vor, sollte deshalb der Oberbauch vorsichtig abgetastet bzw. leicht gedrückt werden.
Reagiert die Katze darauf gereizt oder mit Schmerzenslauten ist das dann ein deutlicher Hinweis auf ein mögliche Reizung bzw. Entzündung.
Andere Ursachen für den Umstand “Katze erbricht weißen Schaum”
Wenn eine Katze weißen Schaum bricht, ist das kein sehr spezifisches Symptom. Es deutet zunächst einmal nur darauf hin, dass mit dem Verdauungstrakt des Tieres etwas nicht stimmt. Dabei kann es sich um eine relativ harmlose Reizung der Magenschleimhaut handeln, aber eben auch um eine gravierende Erkrankung.
Neben der Gastritis spielt dabei vor allem die chronische Niereninsuffizienz (CNI) eine bedeutende Rolle. Die CNI ist eine relativ häufig vorkommende Krankheit bei Katzen. Sie betrifft zwar vor allem ältere Tiere, kann aber auch schon bei Jungtieren (Lesetipp: wann sind Katzen ausgewachsen) auftreten.
Das Problem an der Krankheit ist, dass die Funktion der Nieren erheblich eingeschränkt ist. Darüber hinaus ist sie auch noch sehr schwer zu diagnostizieren.
Eines der Symptome, die auf eine CNI hinweisen, ist das Erbrechen von Schaum. Der kann entweder klar sein oder weiß.
Der Grund dafür besteht darin, dass durch die Nierenkrankheit vermehrt Magensäure produziert wird, die dann wiederum die Magenschleimhaut angreift. Eine chronische Niereninsuffizienz ist eine sehr ernste Krankheit, die möglichst frühzeitig erkannt und vom Tierarzt behandelt werden sollte.
Katze erbricht Schaum: Wann der Gang zum Tierarzt unumgänglich ist
Wie bereits angedeutet muss das Erbrechen von Schaum nicht zwangsläufig auf eine ernsthafte Erkrankung der Katze hindeuten. Dass das Tier ab und zu mal Schaum bricht ist mehr oder weniger normal und hängt mit dem spezifischen Fressverhalten von Katzen zusammen.
Kommt dieses Erbrechen jedoch sehr häufig vor und treten weitere Symptome hinzu, muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.
Das gilt vor allem dann, wenn das Symptom “Katze erbricht Schaum” von folgenden Symptomen bzw. Verhaltensauffälligkeiten begleitet wird:
- Appetitlosigkeit bzw. Weigerung, überhaupt etwas zu fressen
- starker Gewichtsverlust bis hin zur Abmagerung
- die Absonderung von nur sehr wenig Harn beim Toilettengang
- eine vermehrtes Trinken von Wasser
- eine Änderung des typischen Verhaltens
- Apathie und ein vermehrtes Schlafbedürfnis
Nur durch den Besuch beim Tierarzt kann nach eingehender Untersuchung der Katze festgestellt werden, was genau mit dem Tier los ist. Je nach Diagnose wird der Tierarzt dann die benötigte Behandlung einleiten. Häufig sind damit dann auch eine komplette Ernährungsumstellung und die lebenslange Gabe von Medikamenten verbunden.
Vorbeugende Maßnahmen, damit es nicht heißt “Katze erbricht Schaum”
Vorbeugung ist bekanntlich immer besser als heilen. Das gilt auch für das Symptom “Katze erbricht Schaum” Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, kann man als Katzenhalter tatsächlich einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:
- Pflanzen und Gegenstände, die für die Katze giftig sein könnten, aus der Wohnung entfernen
- Freigänger regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen
- Katze an eine Futtersorte gewöhnen und nach Möglichkeit die Sorte nicht wechseln
- Nassfutter immer mit einer Gabel zerkleinern, damit es leichter gefressen werden kann
- die Katze immer genau beobachten, um Verhaltensänderungen frühzeitig zu erkennen
Mit Vorbeugung lässt sich nicht unbedingt eine schwerwiegende Erkrankung des Tieres verhindern. Aber die Gefahr, dass es etwas zu sich nimmt, was ihm nicht gut tut und zu einer Magenreizung führen kann, kann auf diese Weise erheblich reduziert werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Eine Katze erbricht Schaum – wie oft ist noch normal?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Jedes Tier muss in diesem Zusammenhang individuell betrachtet werden. Grundsätzlich sind dabei verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So kommt es zum Beispiel darauf an, ob es sich um eine Katze handelt, die ausschließlich in der Wohnung lebt, oder um eine sogenannte Freigängerin. Bei letzteren kommt das Erbrechen von Schaum tendenziell etwas häufiger vor. Problematisch ist auf jeden Fall, wenn etwa täglich bzw. über einen längeren Zeitraum hinweg Schaum erbrochen wird.
Gibt es Hausmittel, die das Erbrechen von Schaum lindern bzw. verhindern?
Nicht direkt. Empfehlenswert sind aber eine Schonkost bzw. eine kurze Null-Diät. Eine Katze sollte allerdings nie länger als 24 Stunden hungern müssen.
Bei jungen und alten Tieren sollte komplett auf eine Null-Diät verzichtet und einfach etwas weniger gefüttert werden. Da das Phänomen “Katze erbricht Schaum” immer auch ein Hinweis sein kann, dass sie das Futter nicht verträgt, muss auch über eine komplette Futterumstellung nachgedacht werden.
Was genau ist eigentlich eine Schonkost für Katzen?
Eine Katze erbricht Schaum sehr häufig bei einer Reizung oder Entzündung der Magenschleimhaut. Wie bei uns Menschen auch kann die Verabreichung von Schonkost hilfreich sein. Typischerweise wird dem Tier dann gekochtes Hühner- oder Putenfleisch angeboten. Es darf allerdings auf gar keinen Fall gewürzt sein. Bevor es in den Futternapf kommt, muss es unbedingt abkühlen. Außerdem ist es wichtig, das Fleisch möglichst in sehr kleine Happen zu schneiden, damit es die Katze leichter fressen kann.
Kann weiterhin Trockenfutter gefüttert werden?
Nein – jedenfalls nicht in der akuten Phase im Zusammenhang mit dem Phänomen “Katze erbricht Schaum”.
Trockenfutter entzieht der Magenschleimhaut jede Menge Flüssigkeit, was zwangsläufig zu einer zusätzlichen Reizung führt. In der Folge dauert es deutlich länger, biss sich die Magenschleimhaut wieder erholt. Deshalb sollte mindestens einige Tage lang auf die Gabe von Trockenfutter verzichtet und stattdessen auf Nassfutter umgestiegen werden.
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