Die Freigänger Katze

Freigänger Katze draußen
Freigänger Katze draußen | Foto: Gabhuk / bigstock.com

Die Freigänger Katze – Freigang zu bekommen und das große Leben draußen kennenlernen, das wissen viele Hauskatzen sehr zu schätzen. Die Umgebung in der freien Natur ist ein echter Abenteuerspielplatz für die vierbeinigen Lieblinge. Sie genießen den Garten und die dazugehörige Nachbarschaft, stecken ihr Revier ab und schließen Freundschaften mit Artgenossen.

In jeder Katze steckt ein kleiner Streuner – Darum spricht vieles für den Freigang

Für die Freigänger Katze gibt es im Revier draußen immer wieder Neues zu entdecken.

Die Katze weiß zwar die Obhut ihres Halters zu schätzen. Aber ihr Instinkt zieht sie magisch in die freie Natur oder wenigstens auf den Balkon (vgl. Balkon mit Katzennetz sichern), um dort ein paar Sonnenstunden verleben zu dürfen. Denn schließlich macht eine Katze nichts lieber, als ein Sonnenbad zu nehmen und die Wärme auf sich wirken zu lassen. Gerade für ältere Katzen, vielleicht schon mit Gelenkproblemen und Arthrose, wirkt die Wärme besonders wohltuend.

Der vierbeinige Liebling genießt den Umstand, wann er kommen und  gehen kann und ihm deswegen keine Vorgaben gemacht werden. Wer einen Streuner bei sich zu Hause hat, der wird folgendes Verhalten gewiss schon bemerkt haben. Die Katze schlägt sich die Nacht um die Ohren, sie kommt in den Morgenstunden zurück, frisst sich voll und die Katze erholt sich in Folge den ganzen Tag über vom ausgiebigen nächtlichen Freigang. Was für ein Katzenleben! Aber nicht immer ist die Umgebung perfekt abgestimmt auf das Tier, um die Katze als Freigänger Katze zu halten.

Was ist eine Freigänger Katze?

Wenn sich die Katze außerhalb ihrer vier Wände in der freien Natur frei bewegen und aufhalten kann, dann ist sie automatisch ein Freigänger.

Aber dabei ist nicht der absturzsichere Balkonbereich gemeint, sondern die Umgebung außer Haus. Der Katze wird ein Auslauf in den Garten, mitunter auf die Straße und auf die benachbarten Grundstücke gewährt.

Welche Vorteile dürfen die Freigänger Katzen genießen?

Vorteil 1 – Der hohe Faktor der Abwechslung

Die Abwechslung steht bei dieser Frage im Vordergrund. Denn durch ihren Freigang erfährt die Katze viel Abwechslung und Abenteuer. Die Katze kann ihr normales angeborenes Verhalten so richtig ausleben, kann auf Entdeckungstour gehen und ihr eigenes Revier bestimmen und abstecken. Ein weiterer Punkt, der für den Freigang der Katze spricht, sie trifft auf Artgenossen.

Vorteil 2 – Die Katze zeigt sich aktiver

Die höhere Aktivität darf bei einer Freigänger Katze nie unterschätzt werden. Denn erhält das Tier seinen Freigang, zeigt es sich automatisch aktiver und vitaler. So sind für die Freigänger Katze überschüssige Pfunde meist kein Thema, Freigänger sind schlank. Die Aktivität der Katze wird von ganz alleine gesteigert und das wiederum bekommt dem Allgemeinzustand.

Vorteil 3 – Die Katze kann ihr Entdecker-Verhalten ausleben

Katzen liebes es, auf Erkundungstour zu gehen und sich selbst einzubringen. Nirgends können sie das besser in die Tat umsetzen, als in ihrem Garten, sprich in ihrem eigenen Revier.

Vorteil 4 – Die Katze kann ihre Instinkte ausleben

Da Katzen von ihren Instinkten geleitet werden, ist es für sie sehr wichtig, diese auch entsprechend ausleben zu dürfen. In der freien Natur funktioniert das wunderbar. Die Katze kann sich leise anschleichen, sie kann nach Herzenslust springen und klettern. Sie kann auf Beutezug gehen.

Ist die Freigänger Katze die glücklichere Katze?

Das mag mitunter stimmen, da ihr ein Freigang unzählige Möglichkeiten bietet, sich in vollen Zügen zu entfalten. Der Alltag einer Freigänger Katze gestaltet sich auf jeden Fall abwechslungsreicher und interessanter. Wenn die Katze ins Freie darf, werden ihr mehr Freiheiten zugesprochen und ihr Leben wird dadurch lebendiger.

Aber der hohe Faktor der Abwechslung ist mitunter mit bestimmten Risiken für das Tier verbunden.

 

Freigänger Katze beobachtet eine Hummel
Freigänger Katze beobachtet eine Hummel | Foto: kozorog / bigstock.com

 

Welche Risiken warten auf die Freigänger Katze?

Wenn der Halter seiner Katze einen Freigang zuspricht, muss er sich erst mit der Frage beschäftigen: Ist das Umfeld außer Haus auch katzensicher? Denn auf den vierbeinigen Liebling warten Gefahren.

Gefahr 1 – Der Straßenverkehr

Wer an einer stark befahrenen Straße wohnt, sollte es sich zweimal überlegen, ob er seinem Tier etwas Gutes tut, ihm einen Freigang zu gewähren. Die Gefahr, dass die Katze angefahren und verletzt wird, ist groß.

Gefahr 2 – Die Ansteckungsgefahr

Wenn die Katze in der freien Natur unterwegs ist, kann sie sich mit vielen unterschiedlichen Erregern anstecken.

Gefahr 3 – Die Revierkämpfe

Meist  bleiben auch sie nicht aus – die Kämpfe im Revier. Schließlich muss das eigene Revier tatkräftig verteidigt werden. Verletzungen kommen häufig vor.

Gefahr 4 – Die Parasiten lauern

Wer seine Katze in die freie Natur entlässt, muss sie bereits im Vorfeld  vor diversen Parasiten schützen. Bekannte Beispiele dafür sind die Zecken und Flöhe. Wenn die Katze bei einem solchen Parasitenbefall nicht behandelt wird, kann das zu ernsthaften Erkrankungen führen.

Gefahr 5 –  Das Entlaufen

Gerade wenn die Katze ihren ersten Freigang erfährt, ist die Orientierung noch nicht so gegeben und die Gefahr des Entlaufens ist groß. Die Katze findet mitunter nicht mehr nach Hause.

Wie kann die Katze vor diesen Gefahren ausreichend geschützt werden?

Gefahr 1 – Der Straßenverkehr:

Sicheren Schutz vor dem Straßenverkehr bietet ein eingezäunter Garten. Aber ein eingezäuntes Revier kann oft nicht in die Tat umgesetzt werden. Wer seine Katze nur auf das eingezäunte Grundstück lässt, für den ist das Entlaufen des Tieres kein Thema.

Aber Vorsicht: Auch Gefahren für die Katze können mitunter im eigenen Garten zu finden sein. Bekannte Beispiele: Die Regentonne, der Schwimmteich, der Pool, …Die Regentonne muss abgedeckt werden. Der Teich sollte über einen flachen Rand verfügen und der Pool sollte mit entsprechenden Matten versehen sein, die es der Katze ermöglichen, sich daran fest zu krallen.

Gefahr 2 – Ansteckungsgefahr

Darf sich das Tier zu den Freigänger Katzen zählen, sollte es entsprechende Impfungen haben, damit die Gefahr der Ansteckung minimiert ist. Also ab zum Tierarzt, damit die Katze den Impfschutz erfährt, den sie benötigt. Auch auf diverse Auffrischungs- und Folgeimpfungen darf nicht vergessen werden.

Gefahr 4 – Die Parasiten lauern

Auch gegen Parasiten muss eine Freigänger Katze entsprechend geschützt werden. Entweder der Halter entscheidet sich für ein Spot-on-Produkt oder er bedient sich an den Halsbändern. Zudem sollte das Fell und die Ohren einer Freigänger Katze in regelmäßigen Abständen nach Parasiten durchsucht werden (vgl. Milben bei Katzen). Das regelmäßige Auskämmen des Fells gilt als wichtigste Vorsichtmaßnahme gegen die kleinen Schädlinge. Auch das regelmäßige Entwurmen ist für eine Katze, die Auslauf erfährt, Pflicht.

Gefahr 5 – Das Entlaufen

Wer seine Katze in die goldene  Freiheit entlässt, sollte sie vorab gechippt haben. Der Mikrochip ist ein sehr hilfreiches Instrument, wenn es um eine entlaufene Katze geht. So kann die Katze schnell wieder gefunden und einwandfrei identifiziert werden.

Erst die Kastration –  Dann der Freigang

Auf den nicht kastrierten Kater lauern die meisten Gefahren, da ein solches Revier viele Kilometer groß sein kann und der Revierkampf bei solchen Tieren im Vordergrund steht.

Wenn eine Katze Freigang erfährt, dann muss sie im Vorfeld unbedingt einer Kastration unterzogen werden.

Das hat den  großen Vorteil, dass die Katze näher beim Haus bleibt und das Revier nicht mit allen Mitteln verteidigt wird.

Wenn die Freigänger Katze mit schweren Verletzungen nach Hause kommt, bleibt oft der Gang in die tierärztliche Praxis nicht aus. Damit die Verletzung entsprechend versorgt und behandelt werden kann. Wenn sich die Katze außerhalb der Wohnung oder des Hauses aufhält, kann es durchaus zu solchen Verletzung bei dem Tier kommen.  Dafür wartet aber immer eine aufregende Welt auf sie draußen.

 

Freigänger Katze draußen im Wald
Freigänger Katze draußen im Wald | Foto: elwynn / bigstock.com

Die Freigänger Katze nach einem Umzug an die neue Umgebung im Außenbereich gewöhnen

Auch das ist möglich! Aber oft braucht es etwas Zeit, bis sich die Katze an die neue Wohnung und Umgebung gewöhnt hat (vgl. mit der Katze umziehen). Ist der Umzug vollzogen, sollte die Katze erst nach drei Wochen ihren ersten Ausgang in der neuen Umgebung erfahren. Ein solcher Ausgang sollte aber auf jeden Fall kontrolliert werden. Die Aufsicht des Halters ist gefragt. Sonst kann es schon geschehen, dass die Katze aufbricht und auf dem Weg zu ihrem alten Zuhause ist.

Die Gefahr des Verlaufens ist dann groß. Wer seine Freigänger Katze schonend an die neue Umgebung gewöhnen möchte, der nutzt für den Anfang Leine und Geschirr. Wenn die Katze dann in Folge alleine auf Entdeckungstour geht, sollte dies meist vor einer Fütterung geschehen, da sie der Hunger dann nach Hause treibt.

Ist eine Freigänger Katze glücklicher?

Eine reine Wohnungskatze, die nur die eigenen vier Wände kennt, kann durchaus auch ein glückliches Katzenleben führen. Wenn sie es bereits als junge Katze so gelernt hat, dann kennt sie keine andere Welt und ist mit dieser voll zufrieden. Aber ihr muss natürlich die entsprechende Abwechslung und Umgebung geboten werden. Ein Kratzbaum ist für die Wohnungskatze ein unbedingtes Muss, auf das sie nicht verzichten kann.

Es gilt zu beachten: Ein begrenzter Freigang – der nur bei passender Gelegenheit ins Freie führt, ist für eine Wohnungskatze nicht erstrebenswert, da sich die Katze an das freie Leben im Garten gewöhnt.

Wird ihr dieses wieder abgenommen, kann es zu Protesten seitens des Tieres kommen. Das kann sich so äußern, dass die Katze plötzlich an den Möbeln in der Wohnung kratzt oder dass sie wieder zur Unsauberkeit neigt.

Die Katze, die bereits einen Freigang erfahren durfte, wird ihre Freiheit lieben, die ihr der Halter ermöglicht, aber es sollte auch nie darauf vergessen werden, das Tier entsprechend zu schützen, um  die Gefahren so gering wie möglich zu halten.

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