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Eine Katze übergibt sich mehr oder weniger regelmäßig. Anders ausgedrückt: Es ist relativ normal, dass eine Katze bricht. Das hat mit der Lebensweise des Tieres und nicht zuletzt auch mit seinem Jagdverhalten zu tun. Der Umstand, dass sich eine Katze übergibt, bedeutet folglich nicht, dass sie krank ist. Andererseits kann das Erbrechen aber durchaus ein Symptom dafür sein, dass eine Erkrankung vorliegt. Maßgeblich dafür sind weitere Symptome, die mit dem Erbrechen einher gehen. Um dem auf den Grund zu gehen, hilft meist nur ein genaues Beobachten des Tieres und seines täglichen Verhaltens. Im Zweifelsfall muss unbedingt der Tierarzt konsultiert werden.
Eine Katze übergibt sich, um Haare wieder aus dem Körper zu bekommen
Im Wesentlichen gibt es zwei gute Gründe, warum sich eine Katze übergibt. Beide haben mit dem natürlichen Verhalten der Katze zu tun. Grund eins ist der Umstand, dass Katzen großen Wert auf eine gründliche Fellpflege legen.
Bis zu zwei Stunden am Tag sind sie damit beschäftigt, ihr Fell zu reinigen.
Reinigen bedeutet in diesem Fall, dass das Fell intensiv mit der Zunge abgeleckt wird. Dabei nimmt das Tier dann auch einzelne, lose Haare auf, die über den Rachen und die Speiseröhre in den Magen gelangen. In der Regel werden sie anschließend auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden.
Es kann aber auch sein, dass sich die Haare im Magen zu einem Klumpen zusammenschließen. Dieser Klumpen bzw. dieses Haarknäuel kann dann nicht mehr über den Darm nach draußen befördert werden.
In der Folge führt das dann dazu, dass die Katze sich übergibt, um den unverdaulichen Fremdkörper wieder loswerden zu können.
Katze übergibt sich wegen Beuteresten
Der zweite völlig normale Grund für das Phänomen “Katze übergibt sich” betrifft im Grunde nur Freigänger. Es liegt in der Natur der Tiere, dass sie draußen jagen und Beute machen – und zwar selbst dann, wenn sie ansonsten ausreichend mit Futter versorgt werden.
Beutetiere wie Mäuse oder Vögel werden dabei meist in großen Stücken verschlungen und nicht erst fein zerkleinert.
Dieses Fressverhalten (Lesetipp: Katze frisst)hat zur Folge, dass auch schwer bzw. gar nicht verdauliche Teile mit in den Magen gelangen. Zu nennen sind hier vor allem Knochen, Zähne, Federn und Fell der Nagetiere. Diese Nahrungsreste können den Körper nicht auf natürlichem Weg verlassen. Die Katze befördert sie deshalb zwangsläufig durch Erbrechen (Lesetipp: die Katze kotzt) wieder aus ihrem Körper.
Katze übergibt sich nach überhastetem Fressen
Weitgehend normal ist es im Übrigen auch, dass eine Katze bricht, wenn sie zu schnell gefressen hat.
Katzen neigen immer wieder dazu, sich gierig auf ihr Futter zu stürzen. Dieses wird dann in rasantem Tempo verschlungen, auch wenn es dafür keinen Grund zu geben scheint. In der Regel schlingt das Tier die Nahrung dann in relativ großen Brocken hinunter, was wiederum dazu führt, dass sie diese Brocken kurz darauf weitgehend unverdaut wieder bricht.
Häufig ist dieses Phänomen bei Freigängern zu beobachten, die von draußen zurück in die Wohnung kommen und sich dann auf den Futternapf stürzen. Wahrscheinlich haben sie kurz zuvor versucht, Beute zu machen. Weil ihnen das Jagdglück jedoch nicht hold war, wird das nun durch hastiges Fressen kompensiert.
Problematisch ist das hastige Fressen, wenn es im Prinzip nicht nur ab und zu, sondern permanent vorkommt.
Meist sind dann psychische Ursachen der Grund für dieses Verhalten – nämlich die Angst, nicht genügend Nahrung zu erhalten. Oder aber es wohnt im Haushalt eine weitere, dominantere Katze, die das Futter fressen könnte.
In der Regel erbricht die Katze das Futter innerhalb einer Stunde nach der Futteraufnahme wieder. Das Erbrochene besteht dann weitgehend aus unverdauten Stücken. Wichtig ist, dass es sofort vom Katzenhalter entfernt ist, da es sonst sein kann, dass es die Katze erneut frisst.
Katze übergibt sich aufgrund einer Vergiftung
Nehmen Katzen für sie giftige Stoffe auf kann das ebenfalls zum Erbrechen führen. Dabei muss es zunächst einmal nicht zwangsläufig um Gift im eigentlichen Sinne handeln. Viele Grünpflanzen im Freien enthalten beispielsweise Stoffe, die die Samtpföter nicht vertragen. Das Erbrechen ist deshalb eine ganz natürliche Reaktion.
Dabei liegt in der Regel noch keine Vergiftung vor, die für die Katze bedrohlich werden könnte.
Erbricht sie sich jedoch immer wieder und ist kein anderer Grund für dieses Verhalten feststellbar, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine Vergiftung geht meist mit anderen Symptomen wie Apathie oder Fieber einher.
Eine Katze übergibt sich, weil eine Erkrankung vorliegt
Wie beschrieben muss das Erbrechen für sich genommen noch nicht darauf hindeuten, dass die Katze krank ist. Kommen jedoch zum Erbrechen weitere Symptome hinzu, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Folgende Symptome können auf eine Erkrankung hindeuten:
- ständige Müdigkeit
- Lustlosigkeit
- weitgehende Apathie
- glasige Augen als Zeichen für Fieber
- stumpfes, struppiges Fell
- Appetitlosigkeit
- Verweigerung der Wasseraufnahme
- rötliche oder grünliche Färbung des Erbrochenen
- erbrochener Schaum
Alle diese Begleitsymptome weisen auf eine Erkrankung im Magen-Darm-Trakt hin. Erbrochener weißer Schaum deutet etwa auf eine Gastritis, also auf eine Entzündung der Magenschleimhaut hin. In Ausnahmefällen kann er auch ein Hinweis auf einen Parasitenbefall sein.
Häufiges Erbrechen in Verbindung mit einem oder mehreren dieser Symptome macht einen Besuch beim Tierarzt unumgänglich.
Nur der Tierarzt kann letztlich feststellen, was konkret mit der Katze los ist. Dabei sollten ihm zunächst die Symptome bzw. Auffälligkeiten genau beschrieben werden. Darauf aufbauend wird er das Tier dann gründlich untersuchen, eine Diagnose stellen und die passende Behandlung einleiten.
Eine Katze übergibt sich meistens auf die gleiche Art und Weise
Eine Katze übergibt sich in der Regel nach einem bestimmten Muster. Man kann damit relativ frühzeitig erkennen, dass ein Erbrechen unmittelbar bevor steht.
Das Tier wird sich zunächst relativ flach auf den Boden setzen oder legen. Gleichzeitig streckt es den Hals weit nach vorne bzw. nach oben. Es folgt ein Würgen, das oft von Kontraktionen des Halses und des Bauches begleitet wird.
Häufig kommt es im Übrigen auch vor, dass die Katze würgt, aber dann nicht erbricht. Auch das ist zunächst einmal weitgehend normal. Um etwa einen Haarballen aus dem Magen zu bekommen, muss die Katze meist mehrere Versuche unternehmen.
Eine Katze übergibt sich: Schonkost kann helfen
Die Ursachen dafür, warum sich eine Katze übergibt können ganz unterschiedlich sein. Es kann sich um eine vollkommen normale Reaktion handeln oder um eine ernsthafte Erkrankung.
In jedem Fall aber ist mit dem Erbrechen immer auch erheblicher Stress für die Katze verbunden. Nachdem sie sich erbrochen hat sollte man das Tier deshalb in Ruhe lassen. Es zu schimpfen oder laut zu werden bringt überhaupt nichts. Das Erbrechen ist ein Reflex, den das Tier nicht bewusst steuern kann.
In der Regel ist das Phänomen “Katze übergibt sich” harmlos. Dennoch ist es für das Tier unangenehm und nicht selten auch belastend. Man kann es für die Katze angenehmer machen, wenn man sie anschließend eher zurückhaltend oder mit Schonkost füttert.
Schonkost kann beispielsweise gekochtes, sehr klein geschnittenes Hühnerfleisch sein. Das Fleisch darf auf gar keinen Fall gewürzt werden und muss unbedingt gründlich abkühlen, bevor es verfüttert wird. Dabei sollte immer nur eine kleine Menge gegeben werden.
Sinnvoll ist es im Übrigen auch, nach dem Erbrechen kein Trockenfutter zur Verfügung zu stellen. Trockenfutter enthält nur einen sehr geringen Anteil an Feuchtigkeit. Es kann sogar sein, dass es der Magenschleimheut Feuchtigkeit entzieht, was sich wiederum negativ auswirken wird.
Deshalb ist es besser, der Katze zumindest für ein paar Stunden kein Trockenfutter zu geben und stattdessen auf Nassfutter ohne Zucker umzusteigen.
Wir Menschen kennen das: Erbrechen ist immer mit einem Flüssigkeitsverlust verbunden. Das ist auch bei Katzen nicht anders. Deshalb sollte ihr nach dem Erbrechen ausreichend Wasser zur Verfügung gestellt werden, damit sie in der Lage ist, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Eine Katze übergibt sich mehrmals hintereinander? Dann ist viel Wasser besonders wichtig.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was kann man machen, damit eine Katze nicht mehr überhastet frisst?
Überhastetes Fressen ist nie gut. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Meist steckt jedoch die unterbewusste Angst dahinter, dass nicht genügend Futter zur Verfügung steht bzw. ein Nahrungskonkurrent (andere Katze) es fressen könnte. Mitunter ist auch besonders leckeres Futter ein Grund für das überhastete Fressen. Um dem vorzubeugen sollte die Katze stets die Möglichkeit haben, zu fressen, wann sie es möchte.
Darüber hinaus sollte für jede im Haushalt lebende Katze ein eigener Futternapf zur Verfügung stehen. Sinnvoll ist es auch, sie an ein bestimmtes Futter zu gewöhnen und die Sorte nach Möglichkeit nicht zu wechseln.
Ist eine rötliche oder grünliche Färbung des Erbrochen immer gefährlich?
Das Erbrochene setzt sich meist aus einem relativ festen und einem flüssigen Anteil zusammen.
Ist die Flüssigkeit rot bis bräunlich gefärbt kann das ein Hinweis darauf sein, dass Blut enthalten ist. Die Ursache dafür kann eine ausgeprägte Gastritis oder ein Magengeschwür sein. Weist das Erbrochene Anteile in grüner Farbe auf, deutet das darauf hin, dass Darminhalt mit erbrochen wurde. In beiden Fällen ist es mehr als ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Was tun, wenn es keine eindeutigen Begleitsymptome gibt?
Im Zweifelsfall sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Nur auf diese Weise erhalt man Klarheit. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass etwas mit der Katze nicht stimmt, ist immer, wenn sie ihr Verhalten ändert. Genaues Beobachten ist also sehr hilfreich.
Sinn macht es darüber hinaus auch, den Bauch der Katze abzutasten. Ist der Bauch gespannt bzw. hart, muss man mit dem Stubentiger unbedingt zum Arzt. Das gilt übrigens auch, wenn die Katze auf das Abtasten mit Schmerzenslauten oder aggressiv reagiert.
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