Können Katzen schwimmen, wenn es sein muss?

Katze wird gebadet
Auch wenn Katzen schwimmen können, ist das Bad eine Bestrafung für sie | Foto: stenkovlad / depositphotos.com

Können Katzen schwimmen, wenn es sein muss? Diese Frage darf vorneweg gleich mit einem klaren JA beantwortet werden. Aber nur wenige Katzen werden freiwillig den Sprung ins Wasser wagen, da sie von Haus aus als sehr wasserscheue Tiere gelten. Wenn sich eine Katze auch sehr zurückhaltend zeigt, wenn es um Wasser geht, sie besitzt die von der Natur gegebene Fähigkeit zu schwimmen.

Können Katzen schwimmen, wenn es sein muss? Sie machen lieber einen großen Bogen um jedes Gewässer

Katzen nutzen das Wasser als ihre Trinkquelle, sie waschen sich aber damit nicht und wollen nur unfreiwillig in die Badewanne gezerrt werden. Auch den Gartenteich oder den Pool im Garten meiden sie so gut es geht. Sie machen einen weiten Bogen um jedes größere Gewässer. Von weitem wird das Wasser mit großer Neugierde betrachtet, aber mehr auch nicht.

Katzen und Wasser, diese Thematik verträgt sich nicht. Wenn der Wasserhahn irgendwo im Haus tropft, kommt die Katze neugierig nachschauen und spielt auch mit den vereinzelten Tropfen, sodass ihre Pfoten mitunter ganz nass werden. Auch gegen einen oder zwei kurze Spritzer Wasser im Gesicht hat die Katze nichts einzuwenden, aber wenn es um richtig viel Wasser geht, dann suchen viele Katzen schnell das Weite.

Katzen ernähren sich gerne von dem, was das Wasser hergibt.

Es gibt Katzen, die zählen sich zu den guten Fischern und dürfen sich auch einmal über einen Fang freuen. Dennoch sind sie nicht bereit für den Fisch direkt in das tiefe Wasser zu steigen.

Woran liegt das? Das hat mitunter damit zu tun, dass die ehemalige Wildkatze gebürtig aus dem Wüstengebiet stammt. In diesen Gebieten ist die Luft sehr warm und es ist kaum eine Wasserquelle vorhanden. So gestaltet sich das Fell einer jeden Katze auch leicht und luftig.

Dieses Fell ist aber auf keinen Fall wasserfest. Kommt der gesamte Katzenkörper mit Wasser in Berührung, fängt das Fell dieses Wasser nicht ab, sondern das Wasser dringt umgehend bis auf die Haut des Tieres vor.

Diesen Umstand finden viele Katzen als äußerst unangenehm. Die Fettschicht, die die Katze vor der Kälte schützen soll, ist nur sehr gering isoliert. Darum kühlen Katzen auch schnell ab und ihre Körpertemperatur sinkt.

Wer hat schon einmal in einem Pelzmantel einen Schwimmversuch gewagt? Der kann bestätigen, dass es sich sehr schwierig gestaltet mit einem vollgesogenen Fell zu schwimmen. Das vollgesogene Fell raubt Kräfte, egal ob es sich jetzt um einen Schwimmversuch handelt oder um ein Kletterabenteuer, das hoch auf die Bäume führt.

Jede Katze verfügt über einen eigenen Geruch, auf den sie stolz ist. Wird sie einem langen Bad unterzogen, verliert die Katze ihren Geruch, der für sie als Kommunikationsmittel dient. Darum konnte jeder Halter, der seine Katze bereits einmal ausgiebig gebadet hat, beobachten, dass sich die Katze nach diesem Bad stundenlang sauber geputzt hat.

So als wäre ihr gerade ein Malheur passiert und sie wäre stinkend von ihrem Freigang nach Hause gekommen. Das intensive Putzen der Katze trägt dazu bei, dass sie wieder ihren ursprünglichen Geruch annimmt.

Wasser ist zum Trinken, nicht zum Schwimmen oder Baden da | Foto: Aaron_Amat / depositphotos.com

Ausnahmen bestätigen die Regel

Wie bei allem im Leben, gibt es bei den Katzen auch richtige „Wasserratten“ unter ihnen, die gerne ein Vollbad einnehmen oder freiwillig im Teich schwimmen, ohne dass nur der geringste Druck vom Halter ausgeübt werden muss.

Die Rasse Türkisch Van wird die goldene Ausnahme genannt. Für die Türkisch Van gibt es nichts Schöneres als im Aquarium, welches im Wohnzimmer seinen Platz gefunden hat, nach Fischen zu angeln. Oder gemeinsam mit dem Halter im Kinderplanschbecken zu baden.

Warum zieht es gerade diese Katzenrasse an das Wasser, während der Rest der Katzenwelt, das Wasser scheut? Das liegt daran, dass die Türkisch Van Katze aus der Türkei stammt, genau genommen vom Van See. Der Lauf der Zeit hat es möglich gemacht, dass sich die Katze an das Leben dort am See angepasst hat.

Aber nicht nur die Türkisch Van Katze ist dem Wasser zugetan, auch die Bengal Katze scheut das kühle Nass nicht. Ihre Vorfahren waren sogar im Besitz von kleinen Schwimmhäuten. Gesellschaft bekommen diese 2 legendären Katzenrassen von der Indischen Fischekatze und vom Sumatra Tiger. Auch die Maine Coon Katze ist bekannt für ihre Vorliebe zum Wasser.

Dennoch sollte bei all diesen Katzenrassen beachteten werden, dass sie nur ihre Pfoten ins Wasser halten und damit zum Planschen beginnen.

Ausreichende Schwimmeinheiten wird es auch bei solchen Katzenrassen aus freien Stücken kaum geben.

Die legendäre Wildkatze, die als Vorgänger der klassischen Hauskatze gilt, hat aber Probleme mit dem Wasser. Sie stammt aus der Wüste, wo Badegänge Seltenheitswert haben.

Wenn die Katze Abkühlung sucht

Dann verkriecht sie sich und sucht ein kühles Plätzchen für sich auf. Auch das häufige Putzen schafft Abhilfe gegen die Hitze. Denn wenn sich die Katze putzt, verteilt sie ihren Speichel auf dem Fell, dieser verdunstet und löst somit einen kühlenden Effekt bei der Katze aus. Das ist mit dem Schwitzen des Menschen gleichzusetzen.

Ein kühler Raum ist für Katzen im Sommer wie geschaffen. Darum halten sich Katzen in den heißen Sommermonaten auch gerne im Keller auf. Zusätzlich darf gekühlt werden, mit feuchten Lappen.

Mit einem solchen darf der Rücken der Katze mit Vorsicht gerieben werden. Klimaanlagen oder offene Fenster gelten als keine geeignete Form, der Katze Abkühlung zu verschaffen. Denn all diese Möglichkeiten verursachen Zugluft, die eine Erkältung beim Tier herbeiführen kann.

Auch das Bürsten des Felles ist im Sommer eine sehr wichtige Arbeit. So wird das Fell luftiger und leichter. Zudem sollte die Katze immer freien Zugang zu frischem Wasser haben. Wasserschüsseln, die in der ganzen Wohnung verteilt sind, helfen dabei.

Die meisten Katzen dürfen sich nicht zu den Badebegeisterten zählen, dennoch planschen sie mit großer Vorliebe. Daher sollte ihr eine Wasserschale mit Spielzeug zur Verfügung gestellt werden.

An einer solchen findet jede Katze Gefallen. Das Spiel mit den Pfoten im Wasser darf beginnen.

Dennoch muss auch an die kleinräumige Überschwemmung im Anschluss bedacht werden.

Vorsicht ist geboten, wenn die Katze stark zu hecheln beginnt und viel zu schnell atmet. Sie sich zittrig oder apathisch zeigt. Denn diese Symptome deuten auf einen Hitzeschlag beim Tier hin. Ein solcher kann lebensgefährlich sein.

Nun muss schnell gehandelt werden und der Gang zum Tierarzt ist nicht aufzuschieben. Die Katze sollte in ein feuchtes Handtuch gepackt werden und schon führt der Weg in die nächste Tierarztpraxis. Wer keinen Hitzeschlag bei seinem Tier heraufbeschwören will, der sollte der Katze ausreichende Abkühlmöglichkeiten bieten.

Können Katzen schwimmen, wenn es sein muss?

Um noch einmal auf die Frage zurückzukommen: Können Katzen schwimmen, wenn es sein muss? Ist die Katze im Besitz all ihrer körperlichen Fähigkeit, so kann sie auch schwimmen.

Diese Fähigkeit wurde ihr von der Natur mitgegeben. Deshalb dürfen sich Katzen zu den guten Schwimmern zählen. Sie haben kein Problem damit, sich in einem offenen Gewässer über der Wasseroberfläche zu halten.

Eine kurze Orientierungszeit genügt dem Tier und schon kann es bestimmt Richtung Ufer schwimmen. Aber auch wenn sie die Fähigkeit des Schwimmens von der Natur geschenkt bekommen haben, sind sie noch lange keine begeisterten Badefreunde.

Katzen dürfen sich also zu den guten Schwimmern zählen, aber dennoch besteht die Gefahr des Ertrinkens. Vor allem dann, wenn sich der Rand des Pools als rutschig oder glatt erweist.

Wenn das Wasser bis zum Rand geht, aber sie am Rand keinen Halt finden können, ist die Gefahr des Ertrinkens durchaus gegeben.

Fällt die Katze in einen Teich oder See, wird sie ohne große Schwierigkeiten sich selbst wieder aus dem Gewässer befreien können. Ein solches Missgeschick ist schnell passiert und schon ist die Katze versehentlich im Wasser gelandet. Keine Bange, sie kommt schnell wieder alleine an den Rand des Ufers.

 

Katze am Poolrand
Der glatte Rand eines Pools ist auch für schwimmende Katzen gefährlich | Foto: grigvovan / bigstock.com

 

Anders hingegen sieht es bei Pools oder der heimischen Badewanne aus. Die Katze sollte nicht ohne Aufsicht im Badezimmer gelassen werden. Die Gefahr zu ertrinken, ist gegeben.

Eine Katze braucht auch nicht in die Badewanne gesteckt werden. Wenn sie voller Verunreinigungen vom Freigang nach Hause kommt, wird sie ihr Fell mit der Zunge und deren Speichel wieder von selbst reinigen.

Sind die Verunreinigungen zu stark, darf mit einem feuchten Lappen vom Halter nachgeholfen werden.

Ein Bad für die Katze sollte nur in Ausnahmefällen angerichtet werden. Denn dem Tier bekommt der Umstand so gar nicht, dass es von seinem Eigengeruch befreit wird.

Da sich fast alle Katzen als wasserscheu zeigen, gelten Bäder und Waschprozeduren für Mensch und Tier als sehr unangenehm. Nur wenn die kleine Katze bereits in ihren ersten Lebenswochen und -monaten daran gewöhnt wurde, wird sie sich eine solche Prozedur gefallen lassen.

Das Element Wasser löst nur dann keine Scheu bei Katzen aus, wenn sie schon früher damit vertraut gemacht worden sind.

Sollte das nicht der Fall sein, sollte besser zum feuchten Lappen gegriffen werden, damit die Freigänger Katze wieder rein und sauber ist.

Warum zeigt sich die Katze letztendlich wasserscheu?

  • mit jedem Gang ins Wasser verliert sie ihren Eigengeruch, der die Persönlichkeit der Katze unterstützt. Nur durch intensives Putzen in Folge, bekommt die Katze diesen gewohnten Geruch wieder zurück.
  • Die Wasserscheue lässt auf die Vorfahren der Katze schließen. Die Wildkatze stammt aus der Wüste. Es ist also zum Teil genetisch bedingt, warum sich sie Katze als wasserscheu zeigt.
  • Es ist nicht angenehm für die Katze, wenn sich das Wasser in ihrem Fell vollsaugt. Die Geschmeidigkeit und Leichtigkeit des Fells geht somit verloren. Der Trocknungsprozess dauert lange, sodass es schnell zu einer Unterkühlung bei der Katze kommen kann.

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