Thunfisch für Katzen

Thunfisch für Katzen
Für Katzen gibt es Katzenfutter mit nur wenig Thunfisch | Foto: igvee / depositphotos.com

Kaum hören Katzen wie eine Dose Thunfisch aufgemacht wird, schon streifen sie um die Beine herum und verlangen mit Nachdruck einen für sie fast unwiderstehlichen Leckerbissen. Viele geben diesem Flehen nach und füttern zumindest einen kleinen Teil aus ihrer Dose auch den Katzen, schließlich darf nicht nur der Mensch gelegentlich sündigen, auch den vierbeinigen Freunden sollte das erlaubt sein. Was allerdings nach einer liebevollen Zuwendung aussieht, kann für Katzen mitunter lebensgefährlich sein. Thunfisch ist für Katzen zwar nicht verboten, es darf jedoch nur ein geeigneter Thunfisch und dieser auch nur in kleinen Mengen verfüttert werden.

Kein Fisch in Öl oder mit viel Salz bzw. Gewürzen

Katzen können generell Fisch nicht widerstehen, besonders beliebt ist allerdings Thunfisch. Der Fisch ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die auch gesund für Katzen sind.

Grundsätzlich spricht im ersten Moment nichts gegen Thunfisch, allerdings ist der Fisch oft in Öl eingelegt oder hat einen hohen Salzgehalt, wenn er im eigenen Saft ist. Beides ist grundsätzlich für Katzen nicht geeignet.

Salz in großen Mengen kann den Nieren Probleme bereiten, vor allem, wenn die Tiere nicht genug trinken (Lesetipp Katze trinkt nicht). Ähnlich wie bei Salz schaden auch größere Mengen Öl dem Organismus der Katze, denn im Vergleich zum Menschen kann sie dieses nicht so gut verarbeiten.

Im günstigsten Falle kommt es dann lediglich zu Durchfall, kann allerdings auch in schwerwiegenden chronischen Erkrankungen enden. Daher ist Thunfisch aus der Dose, wie er im Supermarkt angeboten wird, eher ungeeignet für die Samtpfoten.

Generell ist bei Gewürzen ebenfalls Vorsicht geboten. Viele Inhaltsstoffe in Gewürzen können von einer Katze nicht verstoffwechselt werden, weil sie schlichtweg für den Organismus nicht vorgesehen bzw. nicht notwendig sind.

Bedenklich sind hier vor allem fertig zusammengestellte und konservierte Thunfischsalate. Sie können nicht nur für Katzen giftige Gewürze, sondern auch Gemüse enthalten, dann viele wissen nicht, dass unterschiedliche Laucharten wie Zwiebel oder Knoblauch für Katzen unverträglich bis giftig sind.

Belastung durch Quecksilber

Ein weiteres Problem, das den Thunfisch für Katzen zu einem eher weniger gesunden Futter macht, ist der Umstand, dass die Fische meist stark mit dem Schwermetall Quecksilber belastet sind. Tatsächlich sind die Mengen an Quecksilber, die in einer Dose enthalten sind für den Menschen aufgrund der Größe des Organismus weniger ein Problem, als für die nur wenige Kilos wiegende Katze.

wichtigZwar sollte der Mensch ebenfalls nur in kleinen Mengen den Fisch essen, der belastete Thunfisch für Katzen kann jedoch bereits bei wenigen Bissen pro Tag und das regelmäßig zu einer Quecksilbervergiftung führen.

 

Diese Vergiftung äußert sich bei Katzen folgendermaßen:

  • Erbrechen
  • Zahnverlust
  • Quecksilbersaum am Zahnfleisch
  • evtl. Bauchschmerzen bis hin zu Krämpfen
  • Fieber

Wenn Katzen regelmäßig Thunfisch fressen, kann es zu Vergiftungen kommen. Hat die Katze bereits Probleme am Zahnfleisch und möglicherweise schon einen bläulichen bis grauen Quecksilbersaum am Zahnfleisch, sollte die Ernährung unter die Lupe genommen werden.

Sehr weit fortgeschritten ist die Vergiftung, wenn dem Tier bereits die Zähne ausfallen. In diesen Fällen kann den Katzen meist nicht mehr geholfen werden, weil auch damit verbundene Schäden an Organen zu weit fortgeschritten sind.

Vorsicht bei Nierenerkrankungen

Grundsätzlich verboten ist Thunfisch für Katzen, wenn diese generell Probleme mit den Nieren haben (Lesetipp: Niereninsuffizienz bei Katzen).

Der Grund dafür ist der hohe Gehalt an Salz in den Fischen bzw. das Salz, dass zusätzlich für die Verarbeitung verwendet wird. Zum Abbau des Salzes sind die Nieren besonders gefordert. Katzen, die im Bereich der Nieren Probleme haben, können das Salz selbst mit noch so viel Flüssigkeit nicht verarbeiten.

Die Folge ist dann, dass die Nieren meist noch stärker geschädigt werden. Daher ist dieser Leckerbissen für vorgeschädigte Tiere absolut tabu.

Thunfischfutter aus dem Fachhandel

Im Fachhandel für Haustiere werden ebenfalls Futterdosen mit Thunfisch angeboten. Diese sind deutlich besser geeignet für Katzen, als der Fisch, der für den Menschen zum Verzehr angeboten wird.

Im Fachhandel, wie auch in Zoogeschäften, gibt es ebenfalls Thunfisch für Katzen. Der Unterschied zu Produkten, die speziell für Tiere gemacht sind und jene für den Menschen ist deren Zusammensetzung.

In der Regel ist der Anteil an Thunfisch in Katzenfutterdosen sehr gering. Oft übersteigt der Anteil nicht einmal den zweistelligen Prozentbereich. Im Katzenfutter enthalten sind weitere tierische Nebenerzeugnisse, aber auch Gemüse und weitere pflanzliche Erzeugnisse und viele Vitamine und Mineralstoffe.

Die Menge an Thunfisch entspricht in etwa der Menge, die eine Katze auch bedenkenlos verzehren darf, wenn nicht ausschließlich Thunfisch gefüttert wird. Bei der Auswahl von Katzenfutter sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es sich um qualitativ hochwertige Erzeugnisse handelt. Oft werden bei Thunfisch-Produkten für Katzen minderwertige Abfälle verwendet, die eine entsprechend schlechte Qualität haben.

Wie oft darf Thunfisch verfüttert werden?

Bei Thunfisch für Katzen verhält es sich wie bei Schokolade für Menschen. Kleine Mengen gelegentlich sind ungefährlich, regelmäßiger Verzehr und dann vielleicht auch in größeren Mengen kann gesundheitliche Folgen haben, die gilt auch, wenn der Thunfisch in extra für Katzen ausgewiesenem Futter enthalten ist.

Thunfisch sollte daher maximal alle 14 Tage einmal auf dem Speiseplan der Tiere stehen. Das gilt auch, wenn Thunfisch als Nebenprodukt im Katzenfutter enthalten ist. Hier sollte genau auf die Zusammensetzung geachtet werden, denn Thunfisch bzw. kleine Anteile von dem Fisch, machen das Futter sehr begehrt bei Katzen, wodurch es auch gerne als Nebenprodukt verwendet wird.

Thunfisch in der Dose
Thunfisch aus der Dose ist nicht optimal für Katzen | Foto: viperagp / depositphotos.com

Krankheiten durch Thunfisch

Ungesättigte Fettsäuren wie das Omega-3 im Thunfisch sind in kleinen Mengen gesund für die Tiere und fördern beispielsweise ein schönes und gesundes Fell. Wird allerdings zu viel Fisch und damit zu viele ungesättigte Fettsäuren gefüttert, kann dies zur sogenannten Gelbfettkrankheit führen. Diese entsteht jedoch nur, wenn der Katze nahezu täglich über einen langen Zeitraum der Fisch gefüttert wurde.

Symptome der Gelbfettkrankheit:

  • Fieber
  • Haut- und Fellveränderungen
  • Juckreiz
  • Wesensveränderungen (Apathie)

Der Grund für die Gelbfettkrankheit ist, dass die Tiere mit Vitamin E unterversorgt werden. Dies führt in weiterer Folge beispielsweise dazu, dass die Katzen Bewegungsstörungen bekommen und sogar Schmerzen empfinden, wenn sie berührt werden.

Das liegt an der krankhaften Veränderung des Körperfettes. Dieses verfärbt sich unter anderem Gelb, es bilden sich allerdings auch Knoten im Bereich der Unterhaut, die schmerzen, wenn darauf Druck ausgeübt wird.

Im frühen Stadium erfolgt eine Behandlung meist durch die Gabe von Vitamin E durch den Tierarzt. In schwerwiegenden Fällen kann es auch sein, dass die Fettknoten operativ entfernt werden müssen. Wird der Mangel jedoch zu spät erkannt, kann dies sogar zum Tod der Katze führen.

Thunfisch als Appetitanreger

Wie verlockend Thunfisch für Katzen ist, zeigt sich spätestens dann, wenn ihr Appetit etwa nach einer Krankheit wieder in Schwung gebracht werden muss. Thunfisch hat zudem den Vorteil, dass er einen starken Eigengeruch hat und dadurch auch Medikamente leichter versteckt werden können. Durch ihre Gier nach dem Fisch merken sie zudem meist nicht einmal, dass darunter Medikamente sind.

Allerdings sollte Thunfisch als Appetitanreger ebenfalls nur für eine begrenzte Zeit verwendet werden.

Nach einer Krankheit ist der Körper generell geschwächt, das enthaltene Quecksilber bzw. die ungesättigten Fettsäuren können bei längerer Gabe bzw. in größeren Mengen wiederum den Körper zusätzlich belasten.

Meist reicht aber bereits ein Esslöffel des Thunfisches aus, der mit anderem Futter vermischt wird, um eine appetitlose Katze wieder zum Fressen zu motivieren.

Alternativen zum Thunfisch aus der Dose

Ein Problem bei Thunfisch für Katzen ist, dass im Fertigfutter meist minderwertige Fischteile verwendet werden. Der Fisch in der Dose, der als Lebensmittel für Menschen angeboten wird, ist für Katzen ebenfalls ungeeignet, eine Möglichkeit ist jedoch, den Fisch frisch von der Fischtheke zu holen.

Gedünstet ist der Thunfisch als kleine Portion im Katzenfutter ideal und dann auch eine sehr gute Schonkost.

Anstatt den mit Quecksilber belasteten Fisch zu verfüttern, können auch andere Fischarten in kleinen Portionen verfüttert werden. Bevorzugt sollten Fische mit wenig Fett genommen werden. Dazu gehören beispielsweise Lachs oder Hecht.

wichtigWichtig ist, dass der Fisch niemals roh, sondern gekocht verfüttert wird. Fische können Parasiten haben, die auf Katzen übergehen und beim Kochen wird das Risiko minimiert. Zudem sollten große Gräten vorher entfernt werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Woran erkennt man hochwertigen Thunfisch für Katzen?

Bei Katzenfutter mit Thunfisch sollte vor allem auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Es darf kein Zucker enthalten sein, ebenso wie keine Konservierungsstoffe. Fehlt die Deklaration generell, sollte vom Kauf Abstand genommen werden.

Darf der Katze Thunfisch von Gerichten verfüttert werden?

Steht zufällig Thunfisch auf dem Speiseplan des Menschen, spricht nichts gegen ein Häppchen für die Katze, wenn der Fisch nicht stark gewürzt wurde oder Gewürze verwendet wurden, die den Tieren gefährlich werden können. Handelt es sich allerdings um Sushi, sollte für die Katze das Stückchen kurz gedünstet oder zumindest angebraten werden.

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