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Parasiten sind bei Katzen stets ein großes Thema. Kaum ein Tier, das nicht regelmäßig damit zu tun hätte. Neben Katzenflöhen und Zecken stellen Würmer dabei das mit Abstand größte Problem dar.
Eine Katze muss deshalb auch regelmäßig entwurmt werden.
Das geschieht durch die Gabe von Medikamenten, sogenannten Entwurmungsmitteln für die Katze, die die Parasiten im Körper abtöten.
Eines der am meisten verbreitete dieser Medikamente ist Milpro Katze des Schweizer Pharmaunternehmens Virbac. Das Medikament ist mittlerweile derart populär, dass der Ausdruck Milpro schon beinahe synonym für ein Entwurmungsmittel benutzt wird. Neben Milpro Katze gibt es auch ein Milpro Hund, das ebenfalls von Virbac produziert und vertrieben wird.
Warum überhaupt ein Entwurmungsmittel wie Milpro für die Katze notwendig ist
Parasiten gehören zum Leben einer Katze einfach dazu. Vor allem wenn das Tier nicht ausschließlich in der Wohnung gehalten wird, sondern auch regelmäßig als Freigänger ins Freie darf, ist die Gefahr groß, dass es immer wieder zu einem Wurmbefall kommt. Der Grund dafür ist das natürliche Verhalten der Katze.
Katzen sind Jäger, die sich auf kleine Beutetiere wie Mäuse, Ratten oder auch Vögel spezialisiert haben. Alle diese Tiere können parasitären Wurmarten als sogenannte Zwischenwirte dienen. Meist tragen sie die Eier oder Larven der Würmer in sich oder auf dem Körper.
Wird beispielsweise eine befallene Maus von einer Katze erlegt und dann gefressen, nimmt die Katze damit automatisch auch die Wurmeier bzw. die Wurmlarven in sich auf.
Im Körper der Katze kommt es dann zu einer Entwicklung hin zum Wurm, der vor allem im Magen-Darm-Trakt des Tieres lebt und sich dort auch fortpflanzt.
Die Katze ist so etwas wie der End- oder Zielwirt für diverse Wurmarten. Sie ernähren sich vom Magen- und Darminhalt der Katze. In den meisten Fällen löst ein Wurmbefall keine ernsthaften Erkrankungen bei einem Stubentiger aus.
Es gibt jedoch Haken- und Spulwürmer, die nicht im Magen oder im Darm verbleiben, sondern durch den ganzen Körper wandern können. Häufig befallen sie die Lunge und etwas weniger häufig auch das Herz. Im Prinzip können alle Organe von einem derartigen Befall betroffen sein. Und natürlich ist in so einem Fall die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung nicht zu unterschätzen.
Entwurmungsmittel wie Milpro Katze töten die Parasiten im Körper ab und verhindern so auch eine explosionsartige Vermehrung der Würmer. Denn: Dämmt man den Parasitenbefall nicht ein, kommt es früher oder später doch noch zu größeren Problemen für die Katze, die unter Umständen auch lebensgefährlich sein können.
So funktioniert ein Entwurmungsmittel wie Milpro Katze
Entwurmungsmittel enthalten bestimmte Wirkstoffe, die dazu führen, dass die Wurmparasiten im Körper abgetötet werden. Im Fall von Milpro Katze sind das die Wirkstoffe Milbemycinoxim und Praziquantel.
- Milbemycinoxim ist ein hochwirksamer Arzneistoff, der in der Tiermedizin als sogenanntes Breitband-Antiparasitikum eingesetzt wird. Es wirkt bei einem Befall mit Würmern, Insekten und Milben. Bei wirbellosen Parasiten führt es zu einer Hyperpolarisation der neuromuskulären Membrane. In der Folge kommt es bei den Parasiten zunächst zu einem Erschlaffen und einer Lähmung und schließlich zum Absterben.
- Praziquantel wiederum ist ein Wirkstoff, der gegen Eier und Larven von Parasiten in jedem Stadium eingesetzt wird. Letztlich bewirkt er, dass Eier und Larven entweder ausgeschieden werden oder absterben.
Die Kombination der beiden Wirkstoffe Milbemycinoxim und Praziquantel soll zu einem gewissen Rundum-Schutz führen, indem er sowohl adulte Würmer als auch Eier und Larven abtötet.
Milpro Katze wird zur Bekämpfung folgender Parasiten eingesetzt:
- Hakenwürmer
- Rundwürmer
- Bandwürmer
- Ancylostoma tubaeforme
- Toxocara cati
- Toxascaris leonina
- Dipylidium caninum
- Joyeuxiella pasqualei
- Taenia spp.
- Echinococcus spp.
- Mesocestoides spp.
Es wirkt gegen praktisch alle Stadien der Parasiten. Außerdem gewährleistet es eine gewisse Prophylaxe vor Dirofilaria immitis, der sogenannten Herzwurmerkrankung. Die Wirkungsweise ist allerdings nur bedingt prophylaktisch. Wir die Gabe des Medikament nicht in regelmäßigen Abständen wiederholt, bleibt die Wirkung zwangsläufig aus.
Milpro Katze wird in Form von Filmtabletten angeboten. Jede einzelne Tablette lässt sich relativ leicht teilen, was für die richtige Dosierung von großer Bedeutung ist. Die Tabletten sind zudem relativ klein und weisen eine Formgebung auf, die die orale Aufnahme durch die Katze erleichtert.
So wird Milpro Katze richtig dosiert
Das Antiparasitikum Milpro Katze ist in zwei Varianten erhältlich, nämlich in S und M. Für welche Variante man sich entscheidet hängt vom Alter und dem Gewicht der Katze ab.
Variante S kommt bei Katzenwelpen und bei Katzen, die maximal zwei Kilogramm wiegen zu Einsatz. Bei einem Körpergewicht von 0,5 bis einem Kilogramm wird eine halbe Tablette gegeben. Bei einem Körpergewicht von einem bis zwei Kilogramm eine ganze Tablette verabreicht.
Die Variante M wird folgendermaßen dosiert:
- Körpergewicht zwei bis vier Kilogramm: eine halbe Tablette
- Körpergewicht vier bis acht Kilogramm: eine ganze Tablette
- Körpergewicht acht bis zwölf Kilogramm: 1,5 Tabletten
Die Tablette kann dabei entweder direkt verabreicht oder ins Futter gemischt werden. Wird sie zum Futter gegeben, muss unbedingt kontrolliert werden, on die Katze das Medikament auch tatsächlich gefressen hat.
Junge Katzen bis zu einem Alter von einem Jahr sollten einmal im Monat mit dem Medikament entwurmt werden. Wichtig ist, dass eine Entwurmung parallel zur Entwurmung der Mutter durchgeführt wird. Ist die Mutter nämlich nicht wurmfrei, besteht die Gefahr, dass ihr Nachwuchs durch den sehr engen Körperkontakt Einer oder Larven aufnimmt.
Bei erwachsenem Katzen, die älter als ein Jahr sind, sollte die Wurmkur mit Milpro Katze alle drei Monate durchgeführt werden. Insgesamt also muss die Prozedur vier mal im Jahr wiederholt werden, um einen wirksamen Schutz bieten zu können.
Die Dosierung richtet sich dabei natürlich nach dem jeweiligen Gewicht der Katze. Unter Umständen muss das Tier vor jeder Tablettengabe gewogen werden – vor allem dann natürlich, wenn es stark zu- oder abgenommen hat.
Der Fleischgeschmack als Besonderheit von Milpro Katze
Die wenigsten Katzen fressen eine Tablette freiwillig. In der Regel muss sie ihnen aufgezwungen werden. Meist heißt das, dass das Maul vom Tierarzt oder Katzenhalter zwangsweise geöffnet und die Tablette in den Mundraum gelegt wird. Der natürlich Schluckreflex der Katze befördert das Medikament dann in ihren Magen.
Wer seinem Tier diese nicht immer angenehme Prozedur ersparen möchte, mischt die Tablette unters Futter. Dabei besteht allerdings die große Gefahr, dass die Katze sie nicht frisst bzw. nur das Futter um die Tablette herum verspeist. Ist das der Fall kann sich natürlich auch keine Wirkung einstellen.
An dieser Stelle kommt nun ein großer Vorteil von Milpro Katze ins Spiel. Die Tabletten weisen nämlich in beiden Varianten einen starken Fleischgeschmack auf, der geradezu verführerisch auf Katzen wirkt. Es gibt Untersuchungen, nach denen rund 40 Prozent der Katzen das Medikament wegen seines Geschmacks einfach so fressen. Es wird von ihnen offenbar als eine Art Leckerli eingestuft.
Bei Tieren wiederum, die der Tablette eher skeptisch gegenüberstehen, hilft es, sie unters Futter zu mischen. Aufgrund des Fleischgeschmacks wird Milpro Katze weit seltener ausgesondert oder im Futter verschmäht als andere Tabletten ohne Geschmack.
Die Größe und Form der Tabletten erleichtert den Tieren zudem die Aufnahme. Anders ausgedrückt: Die Verabreichung von Milpro Katze ist für das Tier wie für den Katzenhalter weniger mit Stress belastet.
Kleiner Hinweis am Rande: Da das Medikament nicht wenigen Katzen ausgesprochen gut schmeckt, sollte es stets so aufbewahrt werden, dass es nicht von den Tieren erreicht werden kann.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann darf Milpro Katze nicht verabreicht werden?
Zunächst einmal muss zwischen den beiden Varianten Milpro Katze S und Milpro Katze M unterschieden werden. Die Unterscheidung hat etwas mit dem Alter und dem Gewicht der Katze zu tun.
Milpro Katze S wurde zwar explizit für kleine Katzen entwickelt, es darf jedoch nicht an Katzenwelpen verabreicht werden. Auch kleinen Katzen, die leichter als 0,5 Kilogramm sind, darf das Medikament nicht gegeben werden. Milpro Katze M wiederum ist ausdrücklich nur für Katzen mit einem Körpergewicht von mehr als zwei Kilogramm gedacht. Tiere, die ein Gewicht unter zwei Kilogramm aufweisen, dürfen es deshalb nicht schlucken.
Hat das Entwurmungsmittel Milpro Katze auch Nebenwirkungen?
Ja. Laut Beipackzettel des Herstellers Virbac treten sie allerdings nur in sehr wenigen Fällen auf. Betroffen sind davon angeblich in erster Linie junge Katzen. Bei ihnen können systemische, neurologische und gastrointestinale Symptome auftreten. Gemeint sind damit Symptome wie beispielsweise wie Lethargie, Muskelzittern oder auch Erbrechen und Durchfall.
Alle diese Symptome klingen aber offenbar innerhalb eines Tages von selbst wieder ab. Eine Behandlung scheint demnach nicht notwendig zu sein. Folglich darf man die Nebenwirkungen wohl als harmlos einstufen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten konnten bei Milpro Katze bislang nicht festgestellt werden.
Ist Milpro Katze frei erhältlich oder braucht es ein Rezept?
Das Entwurmungsmittel Milpro Katze kann in Apotheken und Online-Shops rezeptfrei erworben werden.
Es ist allerdings ratsam, es nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt zu verabreichen. Ein Tierarzt kann wichtige Hinweise zur Dosierung geben und dem Katzenhalter vor allem auch zeigen, wie man die Katze dazu bringt, die Tablette zu schlucken. Die meisten Tierärzte haben das Medikament auch vorrätig.
Welche Packungsgrößen gibt es und wie lange ist Milpro Katze haltbar?
Die Variante S ist in Faltschachteln mit zwei, vier und 24 Filmtabletten erhältlich.
Die Variante M in Faltschachteln mit zwei, vier, 24 und 48 Tabletten.
Die Tabletten sind jeweils in einem Blister eingeschweißt. Eine halbierte Tablette sollte nach der Teilung wieder ins Blister gesteckt werden. Sie muss innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten aufgebraucht werden. Ansonsten richtet sich die Haltbarkeit nach der Angabe auf der jeweiligen Verpackung.
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